2022 Wasenberg hat Zukunft-Innerörtliche Entwicklung
Die am 13. Mai 2022 vorgestellte Dokumentation des Oberdorfes und die dazu passenden Gedanken zur Planung für die innerörtliche Entwicklung von Wasenberg beinhaltete noch keine Ergebnisse.
Das hat sich inzwischen geändert.
Der 3000qm große Hof Schlemmer wurde verkauft.
Die neuen Besitzer planen einen Aus- und Umbau des Wohnhauses für die Eigennutzung. Die große massive Scheune, im Bild oben rechts, soll perspektivisch zu einem Gebäude mit Wohnungen, Büro und Werkstatt ausgebaut werden.
Für die Nutzung der Fachwerkscheune verschließt man sich nicht den Vorstellungen der innerörtlichen Entwicklung. Eine Nutzung als Museumscafe ist im Bereich des Möglichen. Eine Nutzung nach Vorstellungen des Hessischen Museumsverbands passt nicht zu den Vorstellungen eines lebendigen Ortes für die Einwohner von Wasenberg.
Gerade die älteren Einwohner aus Wasenberg reden noch „platt“ und sollen sich an Überlieferungen von früher erfreuen und können sich aktiv bei der Erweiterung der Dorfchronik und verschiedenen Familienchroniken beteiligen. Amtssprache „Schwälmer Dialekt“.
Gefragt ist ein Platz im dörflichen Ambiente wo man sich treffen, etwas essen und trinken kann und dabei historisches über unseren Ort vorfindet. Ein lebendiger Platz für Jung und Alt, für Vereine und alle Interessierten.
Aufgrund der Dokumentation zur innerörtlichen Entwicklung gab es Kontakt zur Gemeinde und zu Investoren.
Ein Spezialist für die Erschließung von Baugebieten erstellt eine Planung für den 2.400 qm großen Nachbarhof.
Es ist geplant, dass von einem Architekten ein 3dimensionales Konzept über die Umwandlung des Hofes in eine Kombination aus Wohnungen und anderen Nutzungsarten erstellt wird.
Infrage kommen Vorstellungen eines Investors der in Wasenberg ein Medizinisches Zentrum, mit Arzt- und Zahnarztpraxis, Apotheke, Physiotherapie und Betreutem Wohnen errichten würde.
Immobilien und Wohnungen ( Leerstandskataster ?)
Aufgrund der täglichen direkten Kontakte kümmert sich die Genossenschaft auch ehrenamtlich um den Verkauf oder die Vermietung von Wohnhäusern, Höfen, Gewerbeimmobilien, Bauplätzen oder Wohnungen.
Wir erfahren wann und warum etwas verkauft werden soll oder wer etwas sucht. Das schließt nicht aus, der wir auch nachfragen, wenn uns etwas auffällt.
Wenn gewünscht, dann kümmern wir uns um Kontakte, besorgen Unterlagen, vereinbaren Termine. Kurzum wir kümmern uns direkt und ohne finanzielle Interessen, freuen uns aber wenn es unserer Genossenschaft gut tut.
Ein Museum für Wasenberg
Bei der Bewertung von Wasenberg anlässlich der Aktion – Unser Dorf hat Zukunft im Mai 2022 – wurde empfohlen Beratungs- Konzept- und Fördergespräche mit dem Hessischen Museumsverband zu führen.
Für dieses enge Korsett gibt es, trotz Förderungen, keine Initiative.
Aus privaten Archiven kann eingebracht werden.
- Die Dorfchronik des Lehrers Faust in Deutsch und Latein. 93 Dateien
- 7000 Jahre Wasenberg. Funde und Berichte und ein 90 Min. Film des Archäologen Dr. Kneipp 730 Dateien
- Museum der Schwalm. Zeitungsberichte von 1884 bis 1962. 5.247 Dateien
- Gebietsreform in der Schwalm . 1971 bis 1974
- Nationalsozialismus in der Schwalm
- Schwälmer Jahrbücher ab 1957. 1476 Dateien und 25 Orginalbücher
- Schwälmer Tracht und Schwälmer Sprache. 120 Dateien
- Gemeinde Wasenberg. 1753 bis 1955. 6.979 Dateien
- Kirchenbücher Wasenberg. Von 1572 bis 1968. Alle Kirchenbücher von 1572 bis 1830 in Lateinischer Schrift. 3.286 Dateien
- Standesamt Wasenberg. Teilweise aus den Jahren 1876 bis 1939 88 Dateien
- Hessisches Staatsarchiv Marburg. Unterlagen über Wasenberg von 1774 bis 1939. 3.209 Dateien
- 74 Themen über Wasenberger Familien und Ereignisse in Wasenberg. 13.801 Dateien
Fotos, Bilder von Wasenberg . 1.561 Dateien. 3 Din A 4 Ordner mit Bildern und fast alle Bilder von der 700 Jahrfeier im Jahr 1990
Insgesamt ein elektronisches Archiv mit 36.590 Dateien. Dazu kommen 17 Din A Ordner und 4 Holzkisten mit schriftlichen Unterlagen.
Aus diesen Unterlagen können Familienereignisse über historische Zeugnisse, Schriftverkehr und Bilder mit den heutigen Möglichkeiten der Recherche verbunden werden. So ergeben sich informative und höchst interessante Beispiele und Geschichten.
Von verschiedenen Familien gibt es Werkzeuge, Gebrauchsgegenstände und Haushaltseinrichtungen welche Lebensformen der vergangenen Jahrhunderte nachstellen können.
Für die Erstellung eines Familienbuches Wasenberg wurde der bekannte und renommierte Hobby-Genealoge Karl-Heinz Merle aus Wiera gewonnen, der mit Wasenberger Unterstützung bereits die Arbeit aufgenommen hat.
In den Kirchenbüchern gibt etwa das Heirats- oder Taufregister. Auch Bußprotokolle seien aufschlussreich: „Die Pfarrer hatten gleichzeitig auch Polizeigewalt.“ Kirchenbücher selbst gäbe es erst seit Luther: Das älteste Deutschlands läge in Brandenburg, das älteste Hessens sei das aus Treysa aus dem Jahre 1567.
Die zugänglichen Wasenberger Kirchenbücher wurden von mir im Archiv der Evangelischen Landeskirche in Kassel kopiert. Glücklicherweise lagen 7 Kirchenbücher der Jahre von 1572-1830 schon in übersetzte lateinische Schrift vor.
Kopie aus dem Kirchenbuch von 1782
Da sich die Angaben aus den Kirchenbüchern nur auf die Ereignisse in Zusammenhang mit der evangelischen Kirche beziehen, werden Angaben über Katholische Mitbürger, überwiegend Heimatvertriebene und Flüchtlinge in den Archiven aber auch in Mitteilungsblättern und Zeitungen gesucht.
Neben den 1.500 Familienbildern von Wasenberger Familien, stehen Passbilder der Soldaten die am 1. Weltkrieg teilgenommen, verwundet oder gefallen sind zur Verfügung. Aus dem 2. Weltkrieg gibt es die Passbilder von Kriegsteilnehmern, die gefallen oder vermisst sind. Darunter sind auch die Mitglieder der Heimaltvertriebenen, die im 2. Weltkrieg ihr Leben gelassen haben
Heinz Heilemann
Wasenberg, den 6. September 2022
www.wasenberg.de